Schnellere Rettung im Karlsbader Wald ermöglicht
Die DRK-Ortsvereine in Karlsbad haben ihr gemeinsames Projekt der Forstrettungsschilder offiziell in Betrieb genommen.
Bei einer Feierstunde an der St.-Barbara-Ruine in Langensteinbach trafen sich die DRK-Helfer, sowie Vertreter aus der Gemeinde und Sponsoren um die neuen Schilder, die eine schnellere Rettung von Verunglückten oder Erkrankten im Wald ermöglichen soll, ihrer Bestimmung zu übergeben. Projektleiter Michael Fischer erläuterte den Verlauf der Planungen, die schon vor einem Jahr begannen. Bei den Revierförstern Martin Mußgnug und Josef Mayer fand man sofort eine offene Tür, weil sie um die Schwierigkeit einer schnellen medizinischen Hilfe im Bereich des Waldes wussten. Die Gemeinde Karlsbad begrüßte die Idee ebenso und steuerte eine ordnungsgemäße Umsetzung durch die Mitarbeiter Jürgen Augenstein (Ordnungsamt) und Hans-Georg Becker (Liegenschaftsamt). In einer gemeinsamen Sitzung konnte man schon im November letzten Jahres 21 markante Punkte für Schildstandorte festlegen, im Verlauf der Planung kamen nochmals zwei weitere hinzu. Eine zentrale Aufgabe die die DRK-Helfer war dann das Ermitteln der korrekten Koordinaten für alle 23 Standorte sowie das Formulieren jeweils einer kurzen und prägnanten Anfahrtsbeschreibung für die Rettungskräfte.
Die Kosten für das ganze Projekt wurden auf ca. € 900,-- kalkuliert und bewusst nach Spendern gesucht, damit die Idee auf einer breiten Basis steht und von der Bevölkerung noch mehr wahrgenommen wird, so Initiator Michael Fischer in seiner Ausführung. Unterstützung kam von den Karlsbader Unternehmen Bauchert Heizungsbau, St.-Barbara-Apotheke, Anwaltskanzlei Michael Laible, Kappler Brennstoffe, Sonotronic, und All-Electro.
Unterstützung bekamen die DRK-Aktiven auch vom Leiter der Rettungsleitstelle des DRK in Bruchsal, Herrn Stefan Sebold. Er stand mit wichtigen Ratschlägen zur Seite, hat mit seinem Team die Daten für die Rettungstafeln im Leitstellensystem eingepflegt und die Schilder entsprechend vorbereitet. So konnten sie nun endlich im September an den 23 Stellen montiert werden.
Für die nächste Zeit ist es wichtig, so Fischer, "die Bürger und Gäste von Karlsbad zu sensibilisieren, damit sie im Notfall auch wirklich an die Rettungsschilder denken". Bei Bedarf könnten auch weitere Schilder nachgerüstet werden, wenn es noch weitere Stellen gibt, die ähnlich hoch frequentiert werden. Abschließend dankte er nochmals ausdrücklich all den vielen Beteiligten, die mitgeholfen haben, "dieses Projekt an seinen heutigen Startpunkt zu führen".
Im Anschluss grüßte Bürgermeister Jens Timm die Anwesenden und betonte nochmals, dass die Gemeinde dieses Projekt gerne unterstützt und dankbar für die fleißigen DRK-Helfer ist, die dies alles ausschließlich in ihrer Freizeit geleistet haben. Er freut sich, "dass mit der lobenswerten Initiative des DRK Menschen in Not im Wald gut koordiniert noch schneller geholfen werden" kann. Timm überreichte den Vertretern der vier DRK-Ortsvereine den Nutzungsvertrag, der die kostenlose Nutzung des Waldes für diese Forstrettungsschilder regelt.
Revierförster Martin Mußgnug erwähnte, dass es zwar schon früher so genannte Rettungspunkte gab, die aber nur den Forstarbeitern bekannt waren. Mit dem neuen System besteht der deutliche Vorteil, dass jeder, der sich im Wald bewegt, von den Schildern bei einem Notfall profitieren kann. "Wir hoffen natürlich, dass es nicht zu Notfällen kommt", meinte er abschließend.
Vom DRK-Kreisverband Karlsruhe war Vorstandsmitglied Bernhard Becker zur Feier gekommen. Er führte noch die geschichtliche Entstehung der Schilder im Rettungsdienstbereich Karlsruhe aus. Große Schwierigkeiten, verletzte Personen im Wald aufzufinden, führten letztendlich dazu, dass man nach einem einfachen System suchte, das aber möglichst viele wichtige Informationen über den Standort beinhalten soll. Diese Überlegungen führten zu einem kleinen aber auffälligen Schild, das mit einer vierstelligen Nummer, der später noch zusätzlich das Landkreiskürzel KA hinzugefügt wurde, und natürlich der Notrufnummer 112 versehen war. Alle anderen Infos sind seither in der Leitstelle abgespeichert und stehen sofort für die eingesetzten Retter zur Verfügung.
Symbolisch musste Bürgermeister Timm nach der offiziellen Feierstunde noch die letzte Schraube des Forstrettungsschildes nahe der St.-Barbara-Ruine festziehen, während DRK-Projektleiter Michael Fischer die Mutter fixierte.
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Weitere Bilder sowie einen Bericht über die Inbetriebnahme finden Sie auch hier im Mitteilungsblatt Karlsbad.